Wednesday, July 30, 2008

Durban reloaded

Kürzlich war der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen mal wieder im Gespräch. Mitte Juni wollte der britische Historiker David Littman im Auftrag einer NGO bei einer Sitzung des Rats eine Protesterklärung zur Steinigung von Frauen und zur Verheiratung von Mädchen in Ländern, in denen die Sharia Praxis ist, verlesen. Doch dazu kam es nicht, weil die Delegierten Pakistans und Ägyptens ihn mit Rufen zur Geschäftsordnung daran hinderten: Es sei eine Beleidigung des Glaubens seines Volkes, wenn die Sharia in diesem Forum diskutiert werde, sagte der pakistanische Vertreter. Und sein ägyptischer Kollege sekundierte: „Die Sharia steht hier nicht zu Diskussion.“ Der rumänische Präsident des Rats erklärte schließlich jegliche Debatte über die islamische „Rechtsordnung“ im Rahmen einer Aussprache über Menschenrechte für unzulässig. „So weit also können religiöse Empfindlichkeiten gehen“, kommentierte Henryk M. Broder diesen Vorgang. „Man könnte glatt von einer ‚schleichenden Islamisierung’ des öffentlichen Lebens sprechen, wenn das nicht wieder so eine ‚Beleidigung’ wäre, die man sich verkneifen muss, um das friedliche Zusammenleben der Kulturen nicht zu stören.“ Was jedoch augenscheinlich hingenommen werden solle, so Broder, seien „diverse Akte der praktizierten Barbarei, wie die Steinigung von Ehebrecherinnen, das öffentliche Erhängen von Homosexuellen und Frühehen mit Kindsfrauen, die alle ganz offenbar im Einklang mit der Sharia stehen“. Und die der Rat deshalb nach Ansicht seiner Mitglieder anscheinend „unter dem Label der Religionsfreiheit“ zu respektieren habe.
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