Tuesday, October 20, 2009

Clemens Heni: Antisemitismus und Deutschland

Heute reden die Deutschen kulturindustriell im Kino, im Fernsehen, in der Presse oder aber im mehr oder weniger selbstgebastelten Internet in Weblogs, am Stammtisch, beim Metzger oder auch beim Friseur vom »Untergang«, Täter und Opfer werden austauschbar. Der offenen Leugnung des Holocaust, die an Schärfe zugenommen hat und von Regimes wie dem derzeitigen Iran propagiert wird, ge­sellt sich die Trivialisierung, Relativierung und Universalisierung der präzedenzlosen Verbrechen hinzu. Jubiläen von Firmen, welche z. B. 1938 ›gegründet‹ wurden, werden feierlich begangen, ohne nach dem möglichen Anteil an ›arisiertem‹ Vermögen zu fragen. Verbre­cher wie Friedrich Flick wurden geehrt und hofiert und sein Sohn wäscht mit einer großen Kunstausstellung in Berlin im Hamburger Bahnhof, der Flick-Collection, den blutigen Familiennamen wieder weiß, mit tatkräftiger Unterstützung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder, heute zudem bekannt als Freund des islamo-fa­schistischen Regimes in Teheran.
Auszug aus: Clemens Heni (2009): Antisemitismus und Deutschland. Vorstudien zur Ideologiekritik einer innigen Beziehung, Morrisville, NC, USA: lulu , 332 Seiten, ISBN 978-3-00-027564-7
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