Monday, May 07, 2012

Türkei: Erdogan verprellt Griechen mit Bekenntnis zum Islam

Istanbul(Kipa) Ein Bekenntnis des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einer "einzigen Religion" als vom Staat zu schützendes Gut hat Kritik der griechischen Minderheit und der Opposition ausgelöst. Wenn es so sei, wie Erdogan sage, dann müssten die griechischstämmigen Türken das Land wohl verlassen, sagte der Sprecher der griechischen Gemeinde, Laki Vingas, der Zeitung "Taraf" (Montag). Er sei über Erdogans Äusserung sehr überrascht, betonte Vingas mit Blick auf die Reformen der Regierung zugunsten der nicht-muslimischen Minderheiten in den vergangenen Jahren. Auch die säkularistische Oppositionspartei CHP kritisierte Erdogan. Religion sei nicht Sache eines Staates, sondern seiner Bürger, sagte CHP-Vizechef Sezgin Tanrikulu in "Taraf". Kritik kam auch von den Aleviten, Mitglieder einer liberalen Glaubensrichtung des Islam, die in der mehrheitlich sunnitischen Türkei nicht als eigenes Bekenntnis anerkannt wird.

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