Tuesday, April 23, 2013

Experte: Iran hat „rote Linie“ überschritten

TEL AVIV (inn) – Der Iran hat die von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gezogene „rote Linie“ auf dem Weg zu einer Atomwaffe bereits überschritten. Das sagte der Militärexperte Amos Jadlin am Dienstag auf einer Sicherheitskonferenz in Tel Aviv.

„Im Sommer wird der Iran nur noch einen oder zwei Monate von einer Entscheidung über die Bombe entfernt sein“, erklärte Jadlin. Der Sicherheitsexperte ist Direktor des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) an der Universität Tel Aviv . Der Iran sei dann mit seinem Nuklearprogramm so weit fortgeschritten, dass es schwer sei, sein Streben nach der Atombombe noch zu stoppen. Nach der Präsidentschaftswahl im Juni müsse sich die Islamische Republik für oder gegen die Entwicklung einer Bombe entscheiden. Sollten der Iran, die USA und Israel auf ihren Positionen beharren, laufe alles auf eine „Kollision am Ende des Jahres“ hinaus, fügte der Israeli hinzu.
Die „roten Linien“, die Netanjahu im September 2012 vor den Vereinten Nationen gezogen hatte, habe das Regime von Mahmud Ahmadinedschad bereits überschritten, zitiert die israelische Zeitung „Yediot Aharonot“ den Experten. Der israelische Regierungschef hatte damals erklärt, der Iran müsse am Bau einer Bombe gehindert werden, sobald er die zweite Phase der Urananreicherung auf eine mittlere Konzentration von etwa 20 Prozent abgeschlossen habe.

Beweise für Chemiewaffeneinsatz in Syrien?

Auf der gleichen Konferenz äußerte sich ein ranghoher Mitarbeiter des israelischen Militärgeheimdienstes zur Lage in Syrien. „Nach unserem Informationsstand hat das Regime mehrmals tödliche Chemiewaffen eingesetzt“, zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur (dpa). US-Präsident Barack Obama hatte 2012 mit einem militärischen Eingreifen gedroht, sollte es zum Einsatz chemischer Waffen in Syrien kommen. Itay Baron, Chef der Forschungsabteilung des Militärischen Geheimdienstes, erklärte außerdem, dass der syrische Machthaber Baschar Assad vermutlich Sarin-Gas gegen die Rebellen im Land eingesetzt habe. „Die Möglichkeit, dass diese Waffen in die Hände extremistischer Gruppen geraten, ist besorgniserregend“, sagte er laut „Yediot Aharonot“.
INN

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