Sunday, May 19, 2013

Führende Reformpolitikerin in Pakistan getötet

Eine führende Politikerin der pakistanischen Oppositionspartei PTI ist in der Hafenstadt Karachi erschossen worden. Drei Bewaffnete hätten Zahra Shahid Hussain, Vizepräsidentin der PTI in der Provinz Sindh, am späten Samstagabend vor ihrem Haus getötet, erklärte die Polizei am Sonntag. Eine Kugel habe sie ins Kinn getroffen, eine weitere in den Rücken. Die PTI (Tehreek-e-Insaf/Bewegung für Gerechtigkeit) von Cricket-Legende Imran Khan war bei den Parlamentswahlen am Samstag vor einer Woche nach vorläufigen Ergebnissen als drittstärkste Partei hervorgegangen. Khan beschuldigte die in Karachi dominierende Regionalpartei MQM (Muttahida Qaumi Movement) der Tötung von Hussain. Ein führender MQM-Politiker wies die Vorwürfe zurück und warnte Khan, seine Partei werde wegen Verleumdung gegen ihn vorgehen. Am Sonntag blieb es friedlich, als unter großen Sicherheitsvorkehrungen in 43 Wahllokalen Karachis nachgewählt wurde. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Die erneute Abstimmung war wegen des Verdachts auf Manipulation und verspäteter Öffnung der Wahllokale angeordnet geworden. D ie MQM hatte eine vollständige Neuwahl verlangt und zum Boykott der Nachwahl in Karachi aufgerufen. Auf Karachi, die größte Stadt des Landes, entfallen 20 Sitze im nationalen Parlament. Bei der Wahl am 11. Mai gingen nach vorläufigen Angaben 16 davon an die MQM. In einem dieser Wahlkreis musste nun in 43 von 180 Wahllokalen erneut abgestimmt werden. Die Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premierminister Nawaz Sharif ging aus der Parlamentswahl als klarer Sieger hervor. Die bisher regierende Volkspartei PPP erhielt nach vorläufigen Ergebnissen die zweitmeisten Sitze, dahinter folgte die PTI. Noch sind allerdings nicht alle Parlamentssitze vergeben. In fünf Wahlkreisen muss ebenfalls in einigen Wahllokalen erneut gewählt werden. In zwei Wahlkreisen war die Wahl wegen des Todes von Kandidaten verschoben worden, in einem weiteren in den unruhigen Stammesgebieten verhinderten Sicherheitsbedenken die Abstimmung.
kleinezeitung

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