Monday, June 10, 2013

Drei sportbegeisterte Herren

Vor einem Jahr “unterzeichneten Herr Gerhard Böhm, Leiter der Abteilung Sport im Bundesministerium des Innern, und der Generalsekretär des palästinensischen Hohen Rates für Sport und Jugend, Herr Dschibril Rajoub, eine Gemeinsame Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Bereich des Sports”.
Im dem von Hans-Peter Friedrich geleiteten Ministerium weiß man nämlich genau, wie der Konflikt zwischen Israel und dessen “palästinensischen” Feinden gelöst werden kann: “Deutschland ist bestrebt, in seiner Vermittlerrolle bei der Annäherung von Palästina und Israel auch den Sport als Mediator einzusetzen.”
Der Herr Dschibril wird erfreut registriert haben, daß das deutsche Innenministerium “Palästina” schon zu einem Zeitpunkt kannte, als es noch nicht einmal den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen beantragt hatte. Welche sonstigen Erfolge kann die deutsche Vermittlung nach einem Jahr vorweisen?
Hat etwa der Herr Dschibril gelernt, das Existenzrecht des Staates Israel anzuerkennen? “All of Palestine – from the [Jordan] river to the [Mediterranean] sea – it’s all occupied”, erklärte er am vorvergangenen Wochenende in einem Interview einem im Emirat Katar beheimateten Sportsender.
Konnte der Herr Dschibril durch deutsche Mediatoren und Geld aber wenigstens davon überzeugt werden, daß es weniger nett ist, Konflikte gewalttätig auszutragen? “We as yet don’t have a nuke”, klagte er in einem libanesischen Sender, “but I swear that if we had a nuke, we’d have used it this very morning”.
Konnte das Ministerium des Herrn Friedrich wissen, wer der Herr Dschibril ist? “We salute those who dug the tunnel”, kommentierte er im Oktober 2011 die Verschleppung Gilad Shalits durch die Hamas nach Gaza, “we salute those who captured the captive, and salute those who guarded the captive”.
Hat der Herr Friedrich gewußt, was der Herr Böhm am 18. Juni 2012 machte?
tw24

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