Friday, September 13, 2013

Presserat: „Süddeutsche Zeitung“ hat Israel diskriminiert

Der Deutsche Presserat hat die Bebilderung einer Doppelrezension zweier Bücher über Israel als Verstoß gegen den Pressekodex eingestuft. Da sich die Zeitung entschuldigt habe, sehe man von einer Rüge aber ab. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte die Buchbesprechungen in ihrer Ausgabe vom 2. Juli 2013 mit dem Bild eines Monsters illustriert, das Messer und Gabel wetzt. Die Verwendung des Bildes im Kontext der Bücher sei „diskriminierend und trägt dazu bei, Vorurteile gegenüber Juden und Israel hervorzurufen“, sagte der Vorsitzende des Beschwerdeausschusses des Deutschen Presserats, Peter Enno Tiarks. Wie die Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ berichtet, habe der Presserat jedoch davon abgesehen, eine öffentliche oder nicht-öffentliche Rüge gegen die Zeitung auszusprechen. Diese Entscheidung habe man aufgrund der „selbstkritischen Auseinandersetzung und Entschuldigung der SZ-Redaktion“ getroffen. Die Direktorin des Berlin-Büros des Amerikanischen Jüdischen Komitees, Deidre Berger, bezeichnete die Einschätzung des Presserats als einen „Weckruf für die Medienlandschaft, sensibler mit der Kritik an Israel umzugehen, die leicht die Grenze des Antisemitismus überschreiten kann“. Das Amerikanische Jüdische Komitee war einer der Beschwerdeführer gegen die Zeitung.
INN

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