Friday, May 16, 2014

Schwedische Polizei: Ghettos stehen ständig an der Grenze zu gewaltsamen Aufständen

Fast ein Jahr ist es her, dass Jugendliche in Stockholms Migrantenvierteln Autos in Brand gesetzt, Steine geworfen und Vandalismus betrieben haben. Das Vertrauen zwischen den Jugendlichen und der Polizei ist nun noch weiter belastet.
"Wir sind ständig an der Grenze zu neuen Gewalttaten", sagt Jörgen Karlsson, Polizeichef in Kista gegenüber NRK. Hier und in den anderen Stockholmer Migrantenvierteln wie Rinkeby, Husby und Tenstam nahmen Raub, Einbruch und Vandalismus in den letzten Wochen stark zu. Die Drogenkriminalität ist hoch, Jugendliche im Alter von zwölf Jahren nehmen und verkaufen Drogen.
Einwohner sagen, sie fühlen sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr sicher. Beinahe ein Jahr ist vergangen, seitdem ein Mann in Husby im Mai von der Polizei erschossen worden ist, was extreme Gewalt in Stockholms Migrantenvierteln ausgelöst hat.
Über mehrere Tage haben mehrere hundert Jugendliche parkende Autos angezündet, Steine auf die Polizei geworfen und extensiven Vandalismus betrieben. Ibrahim Bouraleh, ein Freiwilliger der lokalen Moschee, patroulliert nachts nun stärker, in der Hoffnung, die Jugend von Gewalttaten abhalten zu können.
"Alle Anzeichen, die schon beim letzten Gewaltausbruch vorhanden waren, sind wieder da. Es kann jederzeit wieder passieren", befürchtet er. Die Regierung versprach letztes Jahr Hilfe, der größte Eingriff im täglichen Leben ist jedoch die Erbauung einer großen Polizeistation gewesen. Seither gibt es 50 zusätzliche Polizeibeamte in der Nachbarschaft.
Abends sind kaum Leute in den Straßen der Ghettos. Polizeichef Karlsson sagt, die Polizeistation werde regelmäßig angegriffen. "Viele junge Leute äußern Verachtung und Hass gegen die Polizei. An Abenden und Wochenenden sind wir in hoher Alarmbereitschaft. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir ein zusätzliches Auto bekommen. Damit sind wir in der Lage uns gegenseitig besser zu helfen, schneller einzugreifen und schneller Gebiete zu verlassen, bevor Jugendliche uns umgeben", erklärt er.
Karlsson berichtet von verschiedenen Fällen, in denen junge Leute Falschalarm ausgelöst haben, um die Polizei an eine Stelle zu locken. Wenn die Polizei dort erschienen ist, sind 50 bis 70 Jugendliche aufgetaucht und haben die Polizei mit Steinen attackiert.
Es ist auch schon passiert, dass junge Leute sich auf den Brücken versteckt und große Steine auf vorbeifahrende Polizei- und Feuerwehrautos geworfen haben, so Karlsson.
europenews

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