Tuesday, January 06, 2015

Propagandaagentur dpa

Den hellen Köpfen der dpa sind Formulierungen zu verdanken wie “im palästinensischen Ostjerusalem“, während deren Kollegen bei der Deutschen Welle ihre Kompetenz zuletzt etwa mit der Behauptung unter Beweis stellten, “militante Palästinenser“ hätten in der Nacht vom 19. zum 20. Dezember “erstmals“ seit dem vorläufigen Ende des Krieges im Sommer Israel mit Raketen angegriffen.
Nachdem er öffentlich auf seine Unfähigkeit, bis 3 zählen zu können, hingewiesen wurde, änderte der Heimatsender Bettina Marx’ klammheimlich seinen Beitrag, während die “Nachrichtenagentur” vermutlich noch immer fest davon überzeugt ist, ein Zutrittsverbot für Juden in Teilen der israelischen Hauptstadt Jerusalem sei doch keiner Problematisierung wert. Jetzt folgte diesen Glanzleistungen die wohl einfach unausweichliche Anerkennung:
“Das Auswärtige Amt und die Deutsche Welle haben sich darauf verständigt, einen neuen multimedialen Fremdsprachendienst einzurichten, um die internationale Berichterstattung über Deutschland im Ausland zu fördern. Die Nachrichtenagentur dpa wird hierzu Inhalte beisteuern, das Auswärtige Amt fördert das Projekt finanziell.”
Der Herr Außenministerdarsteller gab aus gegebenem Anlaß wohlfeile Belanglosigkeiten von sich, die in der bahnbrechenden Erkenntnis gipfelten, “damit eine Nachricht ihren Empfänger erreicht, muss sie nicht nur über ein Medium gesendet werden, das die Zielgruppe erreicht – sie muss auch in einer Sprache verfasst sein, die verstanden wird und aktuelle Informationen enthalten, die interessieren.”
Daß eine Nachricht vor allem wahr sein sollte, scheint dem spendablen Chef des Auswärtigen Amts entgangen zu sein. “Der neue Dienst”, betont er lieber, werde eine Chance bieten, “das Deutschlandbild im Ausland positiv zu prägen”. Womit die Katze den Sack verlassen hat: Nicht um Nachrichten geht es bei Deutscher Welle und fortan der dpa, sondern um Propaganda für Deutschland.
 tw24

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