Sunday, January 11, 2015

Warum so viel Schweigen zu islamischer Gewalt?

Freiburg (idea) – Massive Kritik an den Kirchen und an der Bundesregierung wird in der katholischen Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ (Freiburg) geübt. Sie schwiegen weithin zum Bemühen militanter Islamisten, einen islamischen Staat mit Gewalt zu errichten (Dschihadismus), und stünden den im Nahen Osten verfolgten Christen im Wesentlichen nur mit Lippenbekenntnissen bei. Diese Ansicht vertritt Chefredakteur Johannes Röser in der Ausgabe vom 11. Januar. Katholischen Bischöfen und evangelischen Landesbischöfen wirft er vor, in ihren Weihnachts- und Neujahrsansprachen sich an der von den Medien geschürten „Hysterie gegen die im Grunde wenigen Demonstranten der Pegida-Bewegung“ (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) beteiligt zu haben. „Den vielen schweigenden Bürgerinnen und Bürgern, die sehr differenziert, aber mit nachdenklicher realpolitischer Wachheit sehen, was weltweit als Gewalt-Islamisierung abläuft und welches Potenzial an Dschihadismus bei uns längst untergetaucht ist und Fuß gefasst hat, wird indirekt kirchlich und medial pauschal gleich mit unterstellt, fremdenfeindlich, rassistisch, ja geradezu der Antichrist in Person zu sein“, schreibt Röser. Kirchenleiter wollten nicht wahrhaben, dass „die weltrevolutionäre Strömung des islamisierenden Gotteskriegertums alles andere als nur ein Randphänomen der islamischen Welt des 21. Jahrhunderts“ ist. Der reale schleichend wie rasant sich ausbreitende islamische Dschihadismus gehöre zu den größten weltpolitischen Bedrohungen der Gegenwart.
Vorwurf: Bundeskanzlerin redet nicht Klartext
Im Blick auf die Bundesregierung heißt es, sie sorge sich wegen der vielen Muslime im eigenen Land hauptsächlich darum, keine diplomatische Missstimmung aufkommen zu lassen. Im Fokus steht insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). In ihrer Neujahrsansprache habe sie sich geweigert, Klartext zu reden und die verfolgten Christen des Orients sowie Afrikas konkret und ausdrücklich beim Namen zu nennen, so Röser. Nur verklausuliert habe die Kanzlerin die Tatsache angesprochen, dass die Christenverfolger überall extremistische Muslime seien, die sich als wahre Muslime verstünden. Sie führten im Namen ihrer Religion und ihres Gottes einen „Heiligen Krieg“ mit Waffengewalt. Dabei unterjochten sie in den eroberten Gebieten hunderttausende Christen als „Ungläubige“, zwängen sie zu Bekehrungen und folterten sie als Kollaborateure mit dem „Westen“. Christliche Frauen und Mädchen würden vergewaltigt, verschleppt, verkauft und zu (Sex-)Sklavinnen der Krieger gemacht. Dazu habe Merkel nur „vage, blass und allgemein“ bemerkt: „2014 mussten wir außerdem erleben, dass die Terrororganisation Islamischer Staat alle Menschen verfolgt und auf bestialische Weise ermordet, die sich ihrem Herrschaftswillen nicht unterwerfen.“ Den deutschen Beitrag für die Geflüchteten habe sie unkonkret beschrieben: „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“
„Operation Jesus“ könnte Flüchtlinge retten
Der Journalist fordert Europäer und US-Amerikaner auf, die aus ihrer Heimat vertriebenen Christen aus dem Elend und der Perspektivlosigkeit der Flüchtlingslager und Flüchtlingszonen herauszuholen. Sie sollten im gesamten Abendland Europa wie in der Neuen Welt eine dauerhafte Bleibe bekommen. Als Vorbild nennt Röser israelische Regierungen, die mit den Operationen Moses, Josua und Salomon zwischen 1984 und 1991 mehr als 10.000 Juden aus äthiopischen Flüchtlingslagern retteten und in Israel eine neue Heimat gaben. Mit einer ähnlichen „Operation Jesus“ könnte sich Deutschland „als besonders gastfreundliches Land für die verfolgten Christen erweisen, damit das orientalische Christentum nicht untergeht, sondern sich weiterentwickeln kann“.
 idea

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