Saturday, May 02, 2015

Du bist Deutschland

Am 2. Juni 2014 herrschte in Deutschland und Ramallah Festtagsstimmung. Als Vertreter des Bundesrats konnte dessen damaliger sozialdemokratischer Präsident Stephan Weil sein Glück kaum fassen, “an diesem besonderen Tag” in Ramallah zu sein und von “Premierminister” Rami und Yasser Abed Rabbo empfangen zu werden, dem PLO-“Generalsekretär”.
Was war so besonders an “diesem besonderen Tag”? An jenem 2. Juni vereidigte Abu Mazen, der “Palästinenserpräsident” sein will, eine “Einheitsregierung” unter Rami Hamdallah, von der Stephan Weil wußte, dass [sie] auf ein Friedensabkommen mit Israel setze, Gewalt ablehne und für eine Zwei-Staaten-Lösung eintrete.”
Der niedersächsische Ministerpräsident lag mit seiner optimistischen Einschätzung, kann man elf Monate später gewiß sagen, geringfügig daneben. Ihrer Inthronisierung folgte ein von der Hamas gegen Israel geführter Krieg, den die “Einheitsregierung” nach Kräften unterstützte, um sich freilich hinterher bitterlich über die Hamas zu beklagen:
“The statement accused Hamas ‘militias’ of committing the ugliest crimes and encroachments during the war against Fatah members in the Gaza Strip. [..]
Fatah also accused Hamas of confiscating food and medicine sent to the Gaza Strip from the West Bank and other countries.”
Ohnehin ging “Palästinenserpräsident” Abu Mazen das Bündnis mit der Hamas ein, um Entscheidungen in den Friedensgesprächen mit Israel vermeiden zu können: Was also den niedersächsischen Ministerpräsidenten hat auf Frieden hoffen lassen, wissen – vielleicht – die Sterne am Himmel. 11 Monate später jedenfalls hat die Realität Stephan Weil widerlegt.
Doch wie wird er damit umgehen? Wird er Ramallah-Kritik wagen? Oder wird Stephan Weil, wie erst kürzlich im Bundestag selbst von “Israel-Freunden” zu erleben, zu dem schweigen, was die “Palästinenser” tun und unterlassen? Hat er es überhaupt wahrgenommen? Seine rational unerklärliche Euphorie vom 2. Juni 2014 läßt die wahrscheinlicheren Antworten erahnen.
Und sie würden zu den Ergebnissen einer Studie passen, von der Die Welt auf ihrer Website berichtet. Danach haben 48 Prozent der Deutschen eine “schlechte Meinung” über den jüdischen Staat, unter “den 18- bis 29-Jährigen sind dies sogar 54 Prozent”. Und “62 Prozent und somit fast zwei Drittel bewerten die israelische Regierung negativ.”
Und wo und weil das so ist, ist es nur folgerichtig, wird “Palästinensern” – oder jenen, die sich als deren Repräsentanten präsentieren – mit Sympathie begegnet, selbst wenn die dazu nicht den geringsten Anlaß bieten. Abu Mazen ließ vor einem Jahr Friedensgespräche platzen, verbündete sich mit der Hamas. Und Stephan Weil geriet in Begeisterung.
Du bist Deutschland.
 tw24

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