Sunday, October 25, 2015

Verpaßte Gelegenheit

Zum Wochenbeginn bereiste mit Volker Bouffier der hessische Ministerpräsident Israel und die von »palästinensischen« Gangs beanspruchten Gebiete. Der Christdemokrat war dabei zugleich als Bundesratspräsident unterwegs, als der er freilich schon zum Monatswechsel durch den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich abgelöst werden wird.
Daß er »gerade zum jetzigen Zeitpunkt Israel besuche«, deutete der Politiker, der sich einst als »Schwarzer Sheriff« einen gewissen Ruf erwarb, seine Reise gleich selbst, »sei ein deutliches Signal«. Man wüßte gleichwohl gern, wofür eigentlich. Denn nicht nur erzählte der Reisende in Israel Unsinn, er traf sich später auch noch mit Abu Mazen und Rami Hamdallah.
Zum Auftakt seiner Reise am Sonntag nannte Volker Bouffier »die Deutsche Wiedervereinigung als Vorbild für die Lösung des Nahost-Konflikt [sic!] [..]. Die lange nicht für möglich gehaltene Entwicklung in Deutschland gebe Anlass zu der Hoffnung, dass es auch zwischen Israelis und Palästinensern Frieden geben könne«. Zugleich bekannte er sich zu einer Zwei-Staaten-Lösung.
Glücklicherweise belästigte der Deutsche den israelischen Premier am Montag dann nur knapp 15 Minuten, bevor er sich aufmachte, zwei Repräsentanten des Regimes in Ramallah zu besuchen, die sich mit ihren Schmähungen Israels in den vergangenen Tagen und bis heute durchaus redlich bemühten und mühen, den »jetzigen Zeitpunkt« zu einem möglichst langen werden zu lassen.
So war es Abu Mazen, der erst vor kurzem im eigenen Fernsehen Gewalt gegen Juden begrüßte. »Die Aksa-Moschee gehört uns«, erklärte der »Palästinenserpräsident, »die Juden haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu schänden. Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen worden ist, denn es ist echtes, reines Blut, das für Allah vergossen wurde.«
Nur wenig später wiederholte der »Palästinenserführer« seine haltlosen Anschuldigungen vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen und kündigte an, sich nicht mehr an die Osloer Verträge gebunden zu fühlen. Wo die Vereinigten Staaten solches Verhalten immerhin mit Unterstützungsentzug zu sanktionieren bereit scheinen, belohnen deutsche Politiker es.
Denn anders läßt sich Volker Bouffiers Visite in Ramallah »gerade zum jetzigen Zeitpunkt« kaum deuten. Festzustellen, »das Misstrauen auf beiden Seiten ist sehr groß«, stellt eine Kapitulation vor den Hetzern in Ramallah dar und stellt deren Opfer mit den von antisemitischem Haß und der Aussicht auf großzügige Belohnung getriebenen Terroristen gleich – als eben bloß andere Seite.
 tw24

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