Wednesday, November 18, 2015

Der Fall Matussek: Journalismus in einer durchgeknallten Welt


Nach den Anschlägen von Paris liegen die Nerven blank - offenbar auch in den Chefredaktionen deutscher Tageszeitungen. Anstatt gerade jetzt die Freiheit - und gerade auch die Meinungsfreiheit - offensiv zu verteidigen, geschieht das Gegenteil: Die “Welt” setzt ihren Kolumnisten Matthias Matussek nach einem Streit über einen harmlosen Facebook-Eintrag vor die Tür.
“Welt”-Kolumnist Matthias Matussek hatte unmittelbar nach den Anschlägen in Paris folgenden Eintrag auf Facebook veröffentlicht: „Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen.“ Am Ende dieses Eintrags stand ein Smiley. Matusseks Chefredakteur und Welt-Chef Jan-Eric Peters distanzierte sich daraufhin im Namen der Zeitung und verurteilte das Posting als „durchgeknallt“. Gestern eskalierte dieser Disput, und die „Welt“ trennte sich mit sofortiger Wirkung von Matussek.
Kann es sein, dass Menschen für dieselbe Meinungsfreiheit ihr Leben riskieren, die andere wegen eines Facebok-Eintrags samt Smiley (!) mit Füßen treten? Wir reden immer von „Stärke zeigen“ und von „Selbstbewusstsein“ – aber ein dem Wortlaut nach so harmloses Facebook-Posting mit Smiley führt schon zu einem solchen Eklat? Mann Mann Mann, was für eine durchgeknallte Welt!
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