Sunday, November 22, 2015

Hassprediger in Passau: Staatsschutz ermittelt

Das Islamische Zentrum Passau (IZP) steht unter Beobachtung des Bayerischen Verfassungsschutzes. Wie die Behörde der Redaktion der "Am Sonntag" diese Woche bestätigte, ist die Moschee in der Breslauer Straße ein Treffpunkt der Salafisten-Szene in Niederbayern. Bereits mehrfach war dort ein umstrittener Hassprediger zu Gast.
Der Mann nennt sich Ahmad Abul Baraa und gilt als wichtiger Wortführer der salafistischen Szene. Er ist Imam der umstrittenen "As-Sahaba-Moschee" in Berlin-Moabit, wo Anfang des Jahres eine Großrazzia der Polizei stattfand. Wegen seiner besonders radikal-konservativen Auslegung des Islam betiteln ihn Kritiker auch als Hassprediger. "In seinen Ansprachen unterteilt Ahmad Abul Baraa die Welt in gute Muslime und böse Ungläubige", schrieb kürzlich die Berliner Morgenpost in einer Reportage über den Prediger. Eines seiner Zitate: "Möge Allah die Feinde Allahs zerstören. Möge Allah diese Menschen am Tage der Auferstehung erniedrigen, damit jeder am Tag der Auferstehung auf ihre Köpfe tritt, damit sie wissen, wer sie sind." Seine politischen Analysen sind zweifelhaft: Den Kampf der al-Qaida-nahen Nusra-Front gegen die Regierungstruppen bezeichnet Baraa als "gesegneten Dschihad". Den IS verurteilt er dagegen. Vorrangig, weil dieser auch Muslime "schlachtet, als wären diese Schafe". "Die Gräueltaten, die IS-Kämpfer Christen oder Jesiden antun, scheinen ihn wenig zu interessieren", erklären Kritiker.

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