Überhaupt waren die Reaktionen auf die Pariser Terroranschläge
hierzulande mal wieder „very German“. Wie könnte es auch anders sein,
mag man entgegenhalten. Oder auch, dass nichts so typisch deutsch ist
wie der Brauch, unangenehme Eigenschaften Anderer als typisch deutsch zu
bezeichnen.
Dennoch ist der Umgang mit den Terroranschlägen symptomatisch für all
das, was im Umgang mit dem Islamismus und in der öffentlichen
Debattenkultur in Deutschland falsch läuft. Ich bin nicht der Erste, der
es bemerkt hat: Wer die Berichterstattung in den deutschen Medien und
die Äußerungen unserer Politiker in den Tagen nach den Anschlägen
verfolgt hat, konnte den Eindruck gewinnen, es habe in Frankreich eine
antiislamische Attentat-Serie gegeben, begangen von Rechtsterroristen.
Den über 100 Opfern der aktuellen islamistischen Terrorangriffe zum
Hohn wurde vielerorts die Botschaft vermittelt, die wahre Gefahr käme
von rechts. Sei es von strammen Rechtsextremisten oder auch dem Lager
der sogenannten Rechtspopulisten, das mittlerweile von Lutz Bachmann
über Björn Höcke, von der AfD bis hin zu Markus Söder von der CSU
reicht.
Alle Forderungen von “rechts”, und seien sie auch noch so vernünftig,
müssen natürlich konsequent bekämpft und abgelehnt werden. Sigmar
Gabriel postete auf Facebook: „Der falscheste Satz, den man in diesen
Tagen sagen kann, lautet: Nach Paris ist alles anders. Nach Paris darf
nichts anders sein.“ Hmm?
Wenn nach Paris nichts anders sein darf, sind wir alle verloren. Wenn
wir keine Maßnahmen ergreifen, um unsere Sicherheit zu garantieren,
wenn wir jetzt nicht endlich offen darüber debattieren dürfen, ob die
chaotische Flüchtlings-Politik der Bundeskanzlerin auch bei uns in
Deutschland solche Anschläge wahrscheinlicher macht, und wenn wir die
Muslime nicht zu einem kritischen Umgang mit ihrem eigenen Glauben, der
so viele Opfer gefordert hat, aufrufen, dann können wir gleich die weiße
Flagge hissen und den Islamisten kampflos unser Land überlassen.
Viele Deutsche bekennen sich in den sozialen Netzwerken dazu, dass
sie sich von Polizisten in schusssicheren Westen und mit einem MG im
Anschlag mehr bedroht fühlen als von Amok laufenden Islamisten. Oder von
Debatten darüber, ob man eine demokratische Armee zum Schutz dieser
Demokratie auch im Inland einsetzen sollte. Wie hysterische Ökos, die
vor den „Giftstoffen“ in der Zahnpasta mehr Angst haben als vor Karies
und davor, die Umwelt durch ihren bestialischen Mundgeruch zu
belästigen.
Viele machen sich auch weniger Sorgen um ihre eigene Sicherheit als
darum, dass jetzt alle Flüchtlinge zu Terroristen abgestempelt werden
könnten. Auf diese verrückte Idee sind bisher nur Herz-Jesu-Linke
gekommen – um vor ihr zu warnen. Kein Konservativer, kein Libertärer,
kein Rechtsliberaler würde auf so einen irrwitzigen Gedanken kommen.
Dass man in der fatalistischen Refugees-Welcome-Fraktion trotzdem
immer nervöser wird, könnte mit der Tatsache zu tun haben, dass man
inzwischen selbst erkannt hat, dass nicht alle, die da kommen, nur
friedliche nette Menschen sind, denen der Sinn einzig und allein danach
steht, unser Land und unsere Kultur zu bereichern.
Jedem, der auf die erhöhte Islamismus-Gefahr durch einen Teil der
Flüchtlinge hinweist, wird sofort entgegengehalten, dass diese
Flüchtlinge doch genau davor geflohen seien. Dies ist nachweislich
falsch. Dass ein großer Teil vor Terror und Krieg flieht, wird kein
Mensch bestreiten. Die Berichte aus den Flüchtlingsheimen zeigen aber
auch ganz deutlich, dass nicht alle vor Fundamentalismus fliehen,
sondern einige vielmehr versuchen, diesen auch hier auszuleben. In der
Flüchtlingsfrage setzt sich im Grunde die alte Debatte um die
Multikulti-Frage fort. Multikulti ist eine gute Sache. Aber wenn zu
diesem multikulturellen Mix auch Ehrenmord- und Kriegskulturen gehören,
kann es eben ganz schnell in einem Massaker enden.
Doch über die kriegerisch-gewalttätige Struktur des Islam macht man
sich hierzulande, zumindest in der politischen sowie der
intellektuellen Klasse, keine Sorgen. Dafür um so mehr um die
„Kriegs-Rhetorik“ des französischen Präsidenten. Wahrscheinlich hofft
man, dass die sanften Töne eines Sozialpädagogen die Islamisten auf der
ganzen Welt zum Einlenken bewegen könnten.
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