Monday, September 19, 2016

Stimmung gegenüber Flüchtlingen verschlechtert sich "stündlich"

Als erster führender CDU-Politiker zeigt Jens Spahn Verständnis für die Haltung der CSU in der Flüchtlingspolitik und warnt zugleich vor einer sich "gerade stündlich" verschlechternden Stimmung gegenüber Flüchtlingen. Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe) beklagte Spahn eine "beinahe euphorische Darstellung in den Medien", die die Sorgen vieler Bürger ignoriere. Das sei "gefährlich". Spahn ist als Präsidiumsmitglied Teil der engsten CDU-Führung und Staatssekretär von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Er sagte, seiner Wahrnehmung nach sinke die Unterstützung der Deutschen für die Einreiseerlaubnis "gerade stündlich". Bereits in wenigen Tagen werde die Debatte "ganz anders aussehen", prognostizierte Spahn. Derzeit gebe es "eine klassische Schweigespirale: Viele meinen angesichts der beinahe euphorischen Darstellung in den Medien und in der öffentlichen Debatte, dass sie mit ihren Sorgen und Fragen immer nur in der Minderheit sind. Sie finden sich nicht wieder, in dem was gesagt und gesendet wird, und werden deshalb immer verschlossener." Es sei auf Dauer aber "sehr gefährlich, wenn sich große Teile der Bevölkerung mit ihren Fragen in der öffentlichen Debatte nicht mehr wiederfinden, weil es wahrnehmbar nur noch die Extreme gibt, die selbsternannten absolut Guten und die hetzenden Ausländerfeinde, und nichts dazwischen." Bereits jetzt sei "die übergroße Mehrheit im Land" in Sorge.
wallstreet-online.de

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