Saturday, July 15, 2017

Zehn Asylwerber kommen – Südtiroler Familie will ausziehen

In der Gemeinde Naturns sollen sehr bald 19 Asylwerber eine Unterkunft finden. Zehn von ihnen sollen in zwei leerstehenden Wohnungen untergebracht werden, die sich inmitten einer Wohngemeinschaft im alten Schnalstaler E-Werk befinden. Die im Haus lebenden Familien fühlen sich vor den Kopf gestoßen und beklagen sich darüber, erst im letzten Moment davon erfahren zu haben.Das betroffene Gebäude, in welchem zehn junge Afrikaner untergebracht werden sollen, befindet sich derzeit im Besitz der Alperia. Die Bewohner der Wohngemeinschaft im alten E-Werk haben allerdings erst bei einem Informationsabend der Gemeinde erfahren, dass in ihrem Haus zehn Asylwerber untergebracht werden sollen. Obwohl es bereits bekannt gewesen sei, dass Naturns Plätze für die Aufnahme gefunden habe, war bis zuletzt nicht klar, wo diese sich befinden sollten. Naturns Bürgermeister Andreas Heidegger (SVP) habe eigenen Angaben zufolge nicht gewusst, dass im betroffenen Haus auch Familien mit Kindern leben. Da die Angelegenheit jedoch bereits fortgeschritten sei, könne er nichts mehr für die Bewohner machen, so seine vertröstende Antwort.Nach massiven Protesten durch die Bewohner kam es Ende Juni schließlich zu einem Lokalaugenschein im Gebäude. Die Sozialreferentin der Gemeinde Naturns, Christa Klotz war zusammen mit Florian Prinoth von der Bezirksgemeinschaft und Alperia-Direktor Pierpaolo Zamunaro, sowie dessen Mitarbeitern im E-Werk vorstellig geworden. Dabei wurde den Wohnungsbesitzern mitgeteilt, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher und Dr. Luca Critelli von der Landesabteilung für Familie und Soziales von dem Projekt schon länger wussten und die Durchführung abgesegnet hatten. Schlussendlich stellte sich aber heraus, dass es Bürgermeister Andreas Heidegger selbst war, der die zwei leerstehenden Wohnungen im E-Werk in Erwägung gezogen hatte. Darauf habe die Alperia eine Zusage zur Nutzung der beiden Wohneinheiten gegeben – ohne die Bewohner des Hauses darüber zu informieren. Mit der Unterbringung von zehn Asylwerbern in zwei Wohnungen werden in Zukunft 19 Menschen im Haus leben – womit die jungen Afrikaner künftig die Mehrheit in der Wohngemeinschaft in Naturns stellen. Dieser Umstand verärgert eine Familie bereits so sehr, dass sie mit der Idee spielt, aus ihrer Wohnung auszuziehen.Auch die restlichen Bewohner sind mehr als verärgert. „Die Anzahl von 10 Asylwerbern auf 9 Mieter ist doch nicht gerecht. Wer wird oder soll hier integriert werden?“, ärgert sich ein betroffener Bewohner im Gespräch mit UT24. „Wir Mieter haben weder von Alperia eine Mitteilung bekommen, noch wurden wir in irgend einer Form informiert. Die Dorfgemeinschaft hat uns im Stich gelassen. Und das obwohl mehrere Objekte in Naturns leerstehen“, so der Mann. Naturns wäre von seiner Größe her eigentlich nur dazu verpflichtet, drei Asylwerber aufzunehmen. Warum eine Wohngemeinschaft, bestehend aus neun Personen, allerdings nun zehn junge Männer aufnehmen muss, bleibt für viele Naturnser ein Rätsel.
 http://www.unsertirol24.com/2017/07/13/zehn-asylwerber-kommen-suedtiroler-familie-will-ausziehen/

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