Türken mit zwei Pässen stimmten in Deutschland bisher überproportional
für SPD und Grüne. Das sollen sie am 24. September nicht tun, appelliert
der Sultan vom Bosporus an „alle meine Landsleute in Deutschland.“
Auch die Union soll keine deutsch-türkische Stimme bekommen. Denn diese
Parteien, so Erdogan, betrieben Wahlkampf mit der „Schädigung der Türkei“ und seien „alles Türkei-Feinde“.Ob Erdogans „Landsleute in Deutschland“ ihm folgen werden? Sein Aufruf
richtet sich zweifellos in erster Linie an die große Zahl der
Deutsch-Türken mit zwei Pässen. Wer sich klar zu Deutschland bekannt und
auf den türkischen Pass verzichtet hat, dürfte auf Erdogan kaum hören.
Bei dem Referendum zur Einschränkung der Demokratie haben viele
Deutsch-Türken demonstriert, dass sie die Deutschen als Arbeitgeber und
Transferleistungs-Finanziers schätzen, von den dekadenten westlichen
Werten wie Rechtsstaat und Demokratie jedoch nicht viel halten. Den
Schaden von Erdogans „Wahlempfehlung“ dürften weniger CDU/CSU als SPD
und Grüne haben. Es träfe also genau die Parteien, denen der Doppelpass
ein Herzensanliegen ist. Dass „ihre“ Türken in Deutschland eher Recip
Erdogan als Cem Özdemir oder Martin Schulz folgen – das dürfte für SPD
und Grüne ein schmerzlicher Lernprozess sein.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/dank-doppelpass-erdogan-greift-in-unseren-wahlkampf-ein/
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