Monday, December 11, 2017

„Allahu akbar“ unterm Weihnachtsbaum

Dort, am Pariser Platz, wo am Jahresanfang noch Berliner Bürger der Opfer islamistischer Anschläge gedacht hatten, versammelten sich am vergangenen Freitag zumeist arabische und türkische Demonstranten. „Allahu Akbar“-Rufe erfüllten den Platz ebenso, wie antisemitische Sprechchöre. Ein Tuch mit einem Davidstern wurde verbrannt und neben Palästina-Flaggen und türkischen Bannern wehte einträchtig die Fahne der Hamas. Um die Räumungsanordnung der Polizei scherte sich dieser Mob nicht, obwohl sie fürsorglich mehrfach auch in Arabisch vorgetragen wurde. Und geräumt hat die Polizei den Platz mitten in Berlin, einen Steinwurf vom Reichstag entfernt, dann auch nicht, sondern ließ die Meute weiter gewähren.
Ist es übertrieben, wenn einem angesichts dieser Bilder kalte Schauer über den Rücken laufen? Eigentlich liegt die Zeit nicht so weit zurück, da hätte eine solche Demonstration des Judenhasses an dieser prominenten Stelle der ehemaligen Reichshauptstadt eine Welle von empörten Reaktionen in Politik und Medien nach sich gezogen. Man hätte sich nicht retten können vor der Sprechblasenflut, wie wichtig es sei, den Anfängen zu wehren. Doch heutzutage wird der Judenhass in Deutschland selektiert. Kommt er von eingeborenen Rechtsextremen, so kann man sich auf die verdiente Empörung noch halbwegs verlassen. Kommt er von links, ist sie immerhin noch möglich, doch wenn er von muslimischen Migranten kommt, ist inzwischen allgemeines Be- und Verschweigen die Regel.
Die Demonstranten am Pariser Platz können sich von der deutschen Politik ja auch nur bestätigt fühlen. Der Anlass für ihre aktuelle Machtdemonstration in der deutschen Hauptstadt ist die Entscheidung des US-Präsidenten, anzuerkennen, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist. Jeder Staatsgast der israelischen Regierung kam zum Treffen mit den Amtskollegen nach Jerusalem. Das hat keinen deutschen Politiker gestört. Selbst als Russland Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannte, war das keinem noch so Putin-kritischen Politiker eine kritische Anmerkung wert. Doch die Entscheidung des US-Präsidenten wird von der Bundesregierung, wie auch den meisten Oppositionspolitikern sowie der Mehrheit der deutschen Medien-Kommentatoren, seither scharf kritisiert. Große Gefahren neuer Unruhen wurden beschworen, da doch die Palästinenser in ihren Rechten verletzt würden.
Wovor die tatsächlichen und die eingebildeten deutschen Staatslenker eigentlich Angst haben mussten und auch hatten, waren die flugs mobilisierten Massen, die – islamistischen Organisationen folgend – den Anlass zu eigenen Machtdemonstrationen nutzten. Und die in organsierter Wut aufmarschierte Menschenmenge versammelte sich nicht allein in Gaza oder Ramallah, sondern auch in deutschen Großstädten. Gäbe es am Pariser Platz in Berlin nicht die repräsentative Innenstadtbebauung und den leuchtenden Weihnachtsbaum, hätten sich viele Palästinenser wie daheim fühlen können. Bei all den anfeuernden Reden auf Arabisch, in denen der Anspruch auf ganz Jerusalem und ganz Palästina erhoben wurde – unnötig zu erwähnen, dass da kein Platz für das „zionistische Gebilde“ namens Israel mehr ist – nebst ausgiebigen Allahu-Akbar-Rufen, brennendem Davidstern und wehenden Hamas-Flaggen, fehlten eigentlich nur die Schüsse aus den Kalaschnikows der Kämpfer, um sich vollends zu Hause fühlen zu können.
http://www.achgut.com/artikel/allahu_akbar_unterm_weihnachtsbaum

1 comment:

Unknown said...

Wie es aussieht, hat Michael Stürzenberger mit allem Recht was er sagt.