Wednesday, December 13, 2017

Brandstifter

Nach eigenen Angaben »mehr als einhundert Künstler« überwiegend aus dem Vereinigten Königreich haben sich in den vergangenen Tagen zusammengetan, ein paar inhaltlich bestenfalls dürftig zu nennende Zeilen»über Trump und Jerusalem« zu verfassen und sie einer Zeitung anzuvertrauen, den Guardian, die sich nicht scheut, solche Emanationen kollektiver Einfalt tatsächlich zu drucken.
Mit ihrem Schreiben, unter dem Namen stehen wie Roger Waters, Tilda Swinton, Ken Loach, Peter Gabriel oder Brian Eno, wollen die Unterzeichner gegen die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald J. Trump vom vergangenen Mittwoch protestieren, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und irgendwann die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen:
»Indem er Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, versucht Donald Trump mit einer Erklärung zu erreichen, was Israel seit fünfzig Jahren mit Waffengewalt versucht: die Palästinenser als politisches und kulturelles Element aus dem Leben ihrer eigenen Stadt zu tilgen.«
Israel, behaupten die Unterzeichner des Briefs, verfolge damit seit 1967 das Ziel, den Mythos einer seit 3.000 Jahren monoethnischen Stadt zu schaffen, betreibe eine rassistisch motivierte Judaisiserung Jerusalems. Mit ihrer Unterstellung offenbaren die Künstler, daß sie nicht nur von der Vergangenheit kaum eine Ahnung haben, sondern dokumentieren auch, daß ihnen jeder Realitätssinn fehlt.
Denn tatsächlich sind es die »Palästinenser«, die immer wieder versuchen, jüdische Geschichte in Jerusalem und im gesamten Nahen Osten zu leugnen. Wenn die UNICEF auf ihr Betreiben jüdische Bezüge zu Jerusalem bestreitet oder – erst vor wenigen Tagen – die Vollversammlung der Vereinten Nationen, dann geschieht das, was die Briefschreiber behaupten – freilich mit Juden als Opfer.
Und wie es aussieht, wird ernsthaft versucht, tatsächliche Geschichte auszulöschen und zu manipulieren, das war in den von 1948 bis 1967 von jordanischen Truppen besetzten Teilen Jerusalems zu beobachten. Sie waren es, die unter begeisterter Mithilfe der lokalen arabischen Bevölkerung jede Erinnerung daran, daß es einmal jüdisches Leben in Jerusalem gab, auszulöschen versuchten.
Lebende Juden wurden gewaltsam vertrieben, ihr Besitz geplündert und zerstört, historische und religiöse Stätten geschändet und dem Erdboden gleichgemacht. »Zum ersten mal seit 1000 Jahren«, freute 1948 sich ein jordanischer Major, »verbleibt kein einziger Jude im jüdischen Viertel. Kein einziges Gebäude verbleibt intakt.« Die Hurva-Synagoge etwa wurde geschleift, Friedhöfe zerstört.
Seit fünfzig Jahren sind die Zeiten vorbei, da Juden verwehrt wurde, an der Klagemauer zu beten. Doch es sind diese Zeiten, die sich die Unterzeichner des Briefs ganz offenbar zurückwünschen, Jahre tatsächlicher ethnischer Säuberungen, des ungestraften Beraubens, Vertreibens und Ermordens von Juden. Und fünf Jahrzehnte lang haben sie den Zugang zu muslimischen Stätten gewährt.
Gerade an den Freitagsgebeten der vergangenen Woche konnte teilnehmen, wer immer das wollte. Und niemand denkt daran, Moscheen zu zerstören oder Kirchen. Der muslimisch-arabische Teil der Bevölkerung Jerusalems wächst schneller als der jüdische, »palästinensische« Bewohner der Stadt können an Lokalwahlen teilnehmen und, sofern sie Bürger Israels sind, an den Wahlen zur Knesset.
Der Brief der ist ein Produkt antisemitischer Verblendung, ist antisemitische Hetze. Er fälscht Geschichte, will den jüdischen Staat verleumden und dämonisieren. Daß er von Gestalten wie Roger Waters oder Ken Loach unterzeichnet wurde, die sich über angeblichen Rassismus echauffieren, während sie den Boykott von Juden propagieren, offenbart die Verkommenheit dieses »Protests«.
https://www.tw24.net/?p=14126

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