Sunday, December 24, 2017

Ein Afghane wehrt sich gegen seine Ausschaffung – in dem er die Behörden vor Ort besticht: Polizei musste ausgeschafften Afghanen (30) heimnehmen

Im September hätte ein ausgewiesener Afghane (30) zurück in seine Heimat sollen. Da er sich dagegen wehrte, bot der Kanton Baselland vier Polizisten auf, die ihn an Händen und Füssen gefesselt zu seinem Platz ins Flugzeug brachten.
Doch in Kabul war für alle fünf Personen Endstation: Die dortigen Behörden weigerten sich, den Landsmann zurückzunehmen – weil er angeblich nicht auf einer EU-Liste von zurückzuführenden Personen figurierte, wie die «Ostschweiz am Sonntag» berichtet.Der unsinnige Verweis auf die EU-Liste dürfte ein Vorwand gewesen sein. Denn der Afghane wehrte sich vor Ort mit seinen Mitteln gegen die Ausschaffung: Er gab zu, die Beamten bestochen zu haben – mit 50 Dollar von der Rückkehrhilfe. Später behauptete er gemäss der Zeitung aber, die Beamten hätten ihm das Geld abgenommen. Das Kantonsgericht Baselland hielt diese Aussage für eine «nicht glaubhafte Schutzbehauptung».
Den Schweizer Polizisten drohte in Kabul noch mehr Ärger: Ihnen wurde von den afghanischen Behörden gedroht, sie wegen illegaler Einreise zu verhaften, falls sie nicht umgehend zurück in die Schweiz fliegen würden. Dieser Aufforderung kamen sie nach – mitsamt dem abgewiesenen Asylbewerber.Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat nun gemäss «Ostschweiz am Sonntag» mit einem Ausschaffungsstopp reagiert. Es will bis im Frühjahr 2018 in Absprache mit Afghanistan eine neue Praxis erarbeiten und die Ausschaffungen erst dann wieder aufnehmen.
Eigentlich klappte die Zusammenarbeit mit Afghanistan bisher gut: Bis im September akzeptierte Kabul problemlos elf weggewiesene Landsleute aus der Schweiz. 60 abgewiesene afghanische Asylbewerber kehrten dieses Jahr freiwillig in ihre Heimat zurück.
https://www.blick.ch/news/schweiz/weil-er-beamte-mit-50-dollar-rueckkehrhilfe-schmierte-polizei-musste-ausgeschafften-afghanen-30-heimnehmen-id7769128.html

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