Friday, January 26, 2018

Staatssekretär sorgt bei Besuch der Flüchtlingsunterkunft Oerlinghausen für Fassungslosigkeit

Als Staatssekretär Andreas Bothe vom Landesamt für Flüchtlinge am Freitag dem Hilferuf der Stadt Oerlinghausen folgt, ist die Hoffnung in der verängstigten Nachbarschaft der zentralen Flüchtlingsunterkunft groß. Seit einem Jahr passen die Anwohner dort ihr Leben an die Angst vor Einbrüchen und Diebstählen an. Doch der Besuch hinterlässt verbrannte Erde: Bothe erklärt, dass es für die Menschen in Oerlinghausen keinen Anlass für Angst im Dunkeln gebe. Es gebe zwar Probleme mit mehr Einbrüchen und Diebstählen, aber keinen Anstieg bei Körperverletzungen oder sexueller Gewalt. In der Nachbarschaft herrscht Fassungslosigkeit. „Die Aussage ist eine Frechheit und gleicht einem Schlag ins Gesicht", erklärt Dirk Kramer, der in der Nähe der Unterkunft lebt. Die gesamte Nachbarschaft habe Angst vor Einbrüchen, Diebstählen und Verwüstungen, aber auch vor Übergriffen. „Meine Tochter ist bereits zweimal von Bewohnern der Unterkunft belästigt worden." Die Anwohner kritisieren, dass sie bei dem sechsstündigen Besuch des Staatssekretärs nicht angehört wurden. „Jemand wie Andreas Bothe, der nicht neben der Flüchtlingsunterkunft lebt, kann nicht nachempfinden, wie groß unsere Angst ist", sagt Greta Mitrou. „Unser normales Leben ist eingeschränkt." In der zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge (ZUE) in Oerlinghausen in der ehemaligen Hellweg-Klinik bringt das Land bereits seit 2013 Flüchtlinge unter.
http://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/22039904_Staatssekretaer-sorgt-bei-Besuch-der-Fluechtlingsunterkunft-Oerlinghausen-fuer-Fassungslosigkeit.html

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