Friday, March 30, 2018

Ein antisemitischer Vorfall an einer Berliner Schule wirft die Frage auf, ob Deutschlands Schulen sicher sind

«Es geht darum, dass Kinder aus muslimischen Elternhäusern andere Kinder verfolgen oder mobben, nur weil sie nicht an Allah glauben», sagte der Vater einer Zweitklässlerin mit jüdischer Mutter diese Woche dem Evangelischen Pressedienst in Berlin. An einer Berliner Schule drohten ihr Mitschüler mit dem Tod. Der Fall hat eine Debatte darüber entfacht, ob Deutschlands Schulen sicher sind. In Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen haben die Gewalttaten an Schulen gemäss Polizeistatistik zugenommen. Die Jugendgewalt ist zwischen 2015 und 2016 bundesweit um 12 Prozent gestiegen. Laut einer vom Familienministerium in Auftrag gegebenen Studie sind dafür vor allem ausländische Täter verantwortlich.Offenbar gibt es auch einen Zusammenhang zwischen der Schieflage einiger Schulen und der Einwanderungspolitik. Wenn eine Bildungseinrichtung wegen Übergriffen in die Schlagzeilen gerät, hat sie oft einen hohen Migrantenanteil. Vergangenes Jahr schrieben die Lehrer der Gemeinschaftsschule Bruchwiese in Saarbrücken einen Wutbrief an das Bildungsministerium. Lehrer würden dort von Schülern als «Hurensohn», Lehrerinnen als «Cracknutte» verunglimpft. Schüler brächen sich gegenseitig Knochen, setzten sich Messer an den Hals und versprühten Pfefferspray. Das Schreiben ist ein Hilferuf von Lehrern, die kaum noch ihren Job machen können. An der Gemeinschaftsschule, die Kinder und Jugendliche der Sekundar- und Oberstufe unterrichtet, lag die Migrantenquote vergangenes Jahr bei 86 Prozent. Lehrerinnen schildern in dem Brief ihre Angst vor aggressiven männlichen Schülern. Heinz-Peter Meidinger ist Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und macht dafür das Frauenbild in den arabischen und nordafrikanischen Herkunftsländern von Migranten verantwortlich. Sätze wie «Von dir Schlampe lasse ich mir gar nichts sagen» seien an manchen Schulen bereits Alltag, sagte Meidinger der «Bild»-Zeitung. Lehrer werden schlimmstenfalls von Autoritätspersonen zu Opfern. «Mittlerweile müssen wir bei unseren pädagogischen Massnahmen immer unseren Eigenschutz im Auge behalten, da wir im Umfeld dieser hoch gewaltbereiten Jugendlichen auch privat leben», heisst es im Brief der Saarbrücker Gemeinschaftsschule. Die Hilflosigkeit der Lehrer liegt auch am deutschen Bildungssystem. Die schwerpunktmässig theoretisch geprägte Lehramtsausbildung gibt ihnen wenig an die Hand, um sich im Schulalltag in Problembezirken durchzusetzen.Gerade dort beobachtet Meidinger zunehmend Fälle von Antisemitismus, die er auf eine einseitige Sozialstruktur und auf eine hohe Migrantenquote zurückführt. In Berlin sorgte ein Fall für Aufsehen, in dem muslimische Mitschüler einen 14-Jährigen terrorisierten, weil er jüdischen Glaubens ist. Sie würgten ihn etwa so lange, bis er Todesangst bekam. Die Eltern nahmen den 14-Jährigen von der Schule. Im Jahr 2017 gab es an Berliner Schulen 21 registrierte Fälle von Judenhass. Die Dunkelziffer dürfte laut der Senatsverwaltung sehr viel höher liegen, denn viele Opfer schweigen.Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller spricht dennoch von Einzelfällen und erntet dafür Widerspruch. Immer mehr Übergriffe sieht auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Er verortet die Täter in den islamischen Milieus der Ballungsräume. In Berlin hat sich die Zahl der antisemitischen Straftaten seit dem Jahr 2013 insgesamt verdoppelt. Neu ist die Erkenntnis, dass diese durchaus auch im Klassenzimmer stattfinden und von sehr jungen Tätern ausgehen können. Wie werden Zweitklässler zu Antisemiten? «Die Kinder kommen da nicht alleine drauf, das ist ein Import aus den Herkunftsländern muslimischer Migranten», sagt der Politikwissenschafter Stefan Luft. Zusätzlich werde der Judenhass in den Familien und durch arabische Medien befeuert – früher via Satellitenschüssel, heute oft per Internet. Luft lehrt an der Universität Bremen und forscht zum Thema Einwanderung. Seine Prognose: Wegen des anhaltenden Flüchtlingszustroms werden die Probleme mit muslimischen Schülern zunehmen. «Die gestiegene Gewaltkriminalität der letzten Jahre geht grossteils auf Fluchtmigranten zurück», sagt Luft.
https://www.nzz.ch/international/aggressive-einwanderer-an-deutschlands-schulen-ld.1370735

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